Dialog (13.04.)

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Der Kunde A.S. ist gut integrierter Engländer, das heißt, er spricht ziemlich gut deutsch (und auch noch ein paar andere Sprachen) und außerdem ist er ein Musikfreak durch und durch.

Er war kurz zuvor da und weil es bei ihm eigentlich nie richtig schnell geht, habe ich, nachdem er mir 4 Lps auf den Tisch gelegt hat, gefragt, ob ich kurz einen anderen Kunden zum bezahlen vor lassen kann, worauf er meinte, er müsse sowieso noch was in der Stadt erledigen und käme dann später wieder.

Eine gute halbe Stunde später steht er dann wieder in der Tür, im Gegensatz zu vorher ist der Laden nun aber leer und er grinst mich an und meint mit seinem nur leichten, englischen Dialekt „Du kannst froh…“ das spricht er immer „frouh“ aus „…  sein, dass ich hier schon ein paar echt gute Tipps gekriegt habe, dass Du ein paar Credits hast, da vorhin ist erst der eine Kunde mit seinen zwei Platten und einer Menge Fragen vor mir, dann komme ich endlich dran und da fragst Du, ob Du den anderen Kunden auch noch vorher bedienen darfst“ Er macht eine Atempause „Und Du hattest Glück…“ Das klingt bei im irgendwie zwischen Gluck und Glück. „… dass ich noch andere Sachen erledigen musste, ich musste Schuhe abholen…“ er spricht das halt „abhoulen“ aus „…… und was Essen und das alles in einer Stunde Mittagspause.“

Wir kennen uns gut, darum sage ich ganz unverfroren „Ja sorry, aber ich weiß doch wie es ist, wenn Du mir hier 4 Platten hinlegst. Du willst zu jeder irgendwas von mir erzählt bekommen und da wollte ich halt den anderen Herrn nicht warten lassen“

Er grinst und ich lege nach, auf Englisch, einfach nur, weil er halt Engländer ist  „And come one, what credits?“ Kunstpause „You know, you come here cause I’m the best one around for miles“ hier dann eine etwas längere Kunstpause, er will gerade antworten, da falle ich ihm ins Wort „And don’t you dare to tell me that’s simply because I’m the only one around for miles, it’s fact, I’m the best one around for miles and miles!“ Ich grinse, er grinst und will zu allen vier Platten etwas erzählt bekommen, bevor er sie am Ende sogar alle kauft und anschließend seine Schuhe vor der Theke vergisst, wo ich sie erst Minuten später finde, weshalb sie über den Feiertag nun in der Musikgarage liegen.

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